Der “Atlas of Torture” will weltweites Wissen gegen die Folter vernetzen und allen Interessierten einfach zugänglich machen. Die Internetseite im Aufbau bietet bereits die einfache Stichwortsuche in über Tausend Dokumenten von UN, Amnesty International, unabhängigen wissenschaftlichen Instituten und weiteren Organisationen im Menü “Database” an. Eine interaktive Karte soll Informationen und Projekte aus der ganzen Welt künftig mit einem Klick auf einzelne Länder sichtbar machen.
Da der Atlas of Torture sich gerade noch in der Entwicklung befindet, wird interessierten Personen noch bis 11.02.2019 die Möglichkeit geboten, einen Online-Fragebogen (in englischer Sprache) auszufüllen und dort Feedback zu hinterlassen.
Hinter dem Projekt steht mit anderen der ehemalige UN Sonderberichterstatter zu Folter (2004-2010) Manfred Nowak und die wissenschaftliche Institution “Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte” aus Wien. Nowak weiß aus Erfahrung, dass Folter durch Prävention und Wissen verhindert werden
kann. In der Gegenwart sieht er akuten Bedarf für die Bündelung weltweiten Wissens gegen Fakenews zum Thema Folter. Zwar wurde und wird Folter trotz des internationalen Verbots und auch entgegen nationaler Gesetzgebungen immer wieder praktiziert, eine offene Rechtfertigung
und Anwendung von Folter durch Regierungen habe es seit dem Zweiten Weltkrieg jedoch nicht mehr gegeben. Bis 2001, als die USA nach den 9/11 Anschlägen Folter bis zum erneuten Verbot 2009 öffentlich rechtfertigte, “erlaubte” und einsetzte und damit nicht nur internationales Recht
brach, sondern auch das weltweite Folterverbot in Frage stellte.
Das Projekt lädt international und lokal agierende Menschenrechtler:innen und Fachleute gegen die Folter ein, ihre Veröffentlichungen und ihre Arbeit über eine gemeinsame interaktive
Weltkarte der Weltöffentlichkeit zugänglich zu machen.